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Die holländische Festung, KapstadtZur Entstehung der afrikaansen Sprache

Afrikaans entwickelte sich nach der Gründung Kapstadts im Jahre 1652 aus dem Holländischen des 17. Jahrhunderts. Zu den Seeleuten und Angestellten der Verenigde Oost-Indische Compagnie, die aus verschiedenen Dialektgebieten der Niederlande, Flanderns und Deutschlands stammten, gesellten sich bald Einwanderer aus Frankreich, sowie Sklaven und Bedienstete u. a. aus Madagaskar, Ceylon und Java. Hinzu kamen einheimische Khoistämme, volkstümIich "Hottentotten" genannt. Durch die fremdsprachigen Einflüsse und die Entfernung vom Mutterland setzte sich ein Sprachwandel in Gang, der die Unterschiede zwischen der Sprache am Kap und in Holland immer größer werden ließ. Bis zur Annektierung der Kapkolonie durch die Engländer im Jahre 1814 hatte sich eine neue Sprache herausgebildet, die damals noch Kapholländisch genannt wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es die ersten Bücher in Afrikaans, und zwar religiöse Texte der islamischen Kapmalaien in arabischer Schrift. Mit der Gründung der Genootskap van Regte Afrikaners im Jahre 1875 begann der Streit um Anerkennung als Schrift- und Amtssprache. Die zweite Phase der Sprachbewegung setzte 1902 nach dem verlorenen Freiheitskampf der Buren gegen England ein und lieferte eine Standardisierung der Rechtschreibung sowie die ersten literarischen Werke. Schließlich wurde Afrikaans 1925 als zweite Landessprache Südafrikas neben Englisch anerkannt. Heute erstreckt sich eine ansehnliche afrikaanse Literatur auf alle Bereiche von Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik. 

Status

Seit der politischen Wende im Jahre 1994 hat Südafrika elf verfassungsrechtlich gleichberechtigte Amtssprachen. Diese sind als Muttersprachen wie folgt verteilt (Volkszählung 1991, Angaben in Millionen):

Zulu 8,5 (22,0%)
Xhosa 6,6 (17,1%)
Afrikaans 5,8 (15,0%)
Nord-Sotho 3,7 (  9,6%)
Englisch 3,5 (  9,0%)
Tswana 3,3 (  8,5%)
Süd-Sotho 2,6 (  6,7%)
Tsonga 1,7 (  4,4%)
Swasi 1,0 (  2,6%)
Venda 0,9 (  2,3%)
Ndebele 0,6 (  1,6%)
sonstige 0,5 (  1,3%)

In Widerspruch mit der Verfassung verfolgt die heutige ANC-Regierung eine Sprachpolitik, die dem internationalen Englisch eine bevorzugte Stellung in Verwaltung und Bildung einräumt zu Lasten der einheimischen Sprachen. Dagegen erlebt im nicht-staatlichen Bereich gerade Afrikaans eine kulturelle Blütezeit. Dies bezeugen steigende Auflagen der afrikaanssprachigen Druckmedien, neu gegründete Rundfunk- und Fernsehsender, die in Afrikaans ausstrahlen, eine florierende Musik- und Kulturszene, eine literarische Glanzzeit mit Weltformat und nicht zuletzt eine starke Präsenz im Internet. Zunehmend formiert sich auch Druck auf die Regierung, um ihren verfassungsmäßigen Verpflichtungen nachzukommen. 

In Namibia ist die Situation etwas entspannter. Die Amtssprache ist zwar seit der Unabhängigkeit im Jahre 1990 Englisch, aber die Praxis bestimmt, dass Afrikaans als allgemein anerkannte Umgangssprache unter den rund 30 Sprachgruppen gilt. Ursprünglich um 1800 von den gemischtrassigen Orlam-Stämmen nach Südwestafrika gebracht, war Afrikaans zum Ärger der deutschen Schutzmacht bereits während der Kolonialzeit  die Lingua franca des Gebiets. Heute betrachten 12% der ca. 1,5 Millionen Namibianer Afrikaans als Muttersprache. 

Textquelle für diese und folgende Seiten: Kauderwelsch Band 23: Afrikaans, Wort für Wort (angepasst und ergänzt).

zum Seitenanfang  © Doringboom®. Zuletzt aktualisiert am 25.05.2018. Schicken Sie uns Post!

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